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Rassismus, „der wirklich das Zwerchfell des zahlreichen Auditoriums […] ergözte“ – eine Theateraufführung im Jahr 1837
Am achten Dezember 1837 wurde in Paderborn das von Franz Xaver Told (1792-1849)[1] im Jahr 1831 geschriebene, melodramatische[2] Stück „Domi, der Amerikanische Affe oder Die Nǝƃǝɹ auf St. Niklas“, andernorts auch „Domi, der Amerikanische Affe oder: Nǝƃǝɹ-Rache“[3] genannt, aufgeführt. Franz…
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Missionsschwestern vom Kostbaren Blut (Mariannhiller Missionsschwestern): Neuenbekens Rolle in der Mission
Die Missionsschwestern vom Kostbaren Blut, auch bekannt als Mariannhiller Missionsschwestern (Ordenskürzel CPS für congregatio pretiosi sanguinis), sind eine katholische Gemeinschaft mit Wurzeln im späten 19. Jahrhundert. Die Gründung der Missionsstation und der Aufbau der Kongregation geht auf den Trappistenmönch Franz…
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Abenteuer Down under – Der Paderborner Australien-Auswanderer Wilhelm Brahe (1835-1912)
Der Name Wilhelm Brahe ist heute in Paderborn ebenso unbekannt wie die Tatsache, dass er an der wohl berühmtesten Forschungsreise der australischen Entdeckungsgeschichte teilgenommen hat, der von Robert O’Hara Burke (1821-1861) und William John Wills (1834-1861) geleiteten Victorian Exploring Expedition.…
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„Den armen Seelen helfen“ – Die Paderborner Jesuitenmission in China
Im Stadtzentrum Paderborns befindet sich die Marktkirche, die ehemalige Jesuitenkirche Sankt Franz Xaver. Doch wer war Franz Xaver und warum wurde die Paderborner Marktkirche nach ihm benannt? Wie beeinflusste sein Leben die Arbeit und das Leben der Jesuiten in Paderborn,…
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Wilhelm Liborius Endomiro – verschleppt von Surinam nach Schloß Neuhaus
Am 24. Februar 1764 bestiegen Moritz Renneke[1] und seine junge Frau Margareta Wilhelmina Liedstrum in Paramaribo, der Hauptstadt der niederländischen Kolonie Surinam, ein Handelsschiff der Westindischen Handelskompagnie, um über Amsterdam in Moritz Rennekes westfälische Heimat zu reisen. Moritz Renneke kam…
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Allagabo Timm in Minden
Bereits in der frühen Neuzeit schmückten sich wohlhabende Adelsfamilien in Deutschland und anderen europäischen Ländern gerne mit afrikanischen Pagen und Bediensteten als Statussymbolen, und diese Tradition blieb bis ins 19. Jahrhundert ungebrochen und wurde sogar von Bürgerlichen adaptiert.[1] Im kurzen…
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Mpondo Akwa in Paderborn
Nicht alle afrikanischen Kinder, die in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts nach Deutschland gebracht wurden, erfuhren dieses Schicksal gegen ihren Willen. Manche wurden auf ausdrücklichen Wunsch ihrer Eltern dorthin geschickt. Diese Eltern gehörten oft zur wohlhabenden Elite in Kamerun…
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Die dunkle Seite des Liborifests: Völkerschauen in Paderborn
Im Sommer 2023 feierte das Liborifest in Paderborn sein 500-jähriges Jubiläum und lockte 1,6 Millionen Gäste mit einer Vielfalt an Fahrgeschäften, kulinarischen Angeboten und musikalischen Elementen an. Den wenigsten Besucher*innen dürfte bewusst gewesen sein, dass bis in die 1930er Jahre…
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Vom Sauerland nach Paderborn, über Kamerun ins „Nirgendwo“ – das „Mysterium“ Franz Anton Schran (1850-1895?)
Beschäftigt man sich mit der kolonialen Vergangenheit Paderborns, taucht ein Name immer wieder auf: Franz Anton Schran. Der Maschinist, Bau- und Regierungsinspektor war in Kamerun und Liberia tätig, von wo er auch vier schwarze Jungen mit in die Stadt brachte.…
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Kolonialverbrechen in Südwestafrika? Das Westfälische Volksblatt in Paderborn über den Aufstand der Herero und Nama
„An den heutigen Maßstäben des Völkerrechts gemessen war die Niederschlagung des Herero-Aufstands ein Völkermord.“[1] Diese Worte schrieb der damalige Bundestagspräsident Norbert Lammert 2015 in einem Beitrag für die ZEIT. Dabei bezog er sich auf die Niederschlagung des Herero- und Nama-Aufstands…